Von Neuseeland nach Fidschi

3.+4.6.2019

Am Montag Morgen ging es in 3 Stunden von Auckland nach Nadi/Fidschi. Ich hatte mich schon auf diesen Flug gefreut, da er wieder mit Air New Zealand war und der letzte Flug mit Air New Zealand uns so gut gefallen hatte. Allerdings war dieser Flug eher eine Art Billigflug. Der Preis von 150 Euro pro Person hätte mir vielleicht ein Hinweis sein können. Es fing damit an, dass die Bestuhlung relativ eng war. Selbst der Mittelgang war so eng, dass der Getränkewagen auch nur gerade so durch passte. Getränke und Essen waren allerdings nicht inklusive, somit war auch kein großartiger Boardservice. Beim Entertainment war nur eine kleine Auswahl kostenfrei, den Rest konnte man nur gegen Geld dazubuchen. Für einen 3 stündigen Flug war das für uns aber alles in Ordnung. Gar nicht in Ordnung war, dass der Flieger so dermaßen kalt war, dass ich selbst in meiner langen Kleidung und mit Tuch noch gefroren habe. Zum Glück gab es auf Nachfrage noch eine Decke dazu. Damit war es auszuhalten aber noch immer kalt. Nicht nur ich fand es kalt, meine Sitznachbarin hat sogar nach einer zweiten Decke gefragt. Nach Ankunft in Fidschi musste ich mich erst einmal in der Sonne aufwärmen.

In Fidschi angekommen wurden wir wie schon in Polynesien musikalisch von Einheimischen begrüßt. Die Passkontrolle dauerte ein wenig, da noch viel manuell in den PC eingetragen wurde, so hatte man durch die Musik etwas Unterhaltung.

Wir holten uns Geld und eine SIM Karte und suchten den kostenlosen Transfer unserer Unterkunft. Die erste Nacht verbrachten wir auf der Hauptinsel Viti Levu und dafür hatte ich uns in ein Hostel eingebucht. Allerdings in ein Doppelzimmer, nicht in den Schlafsaal 😉. Das Bamboo Backpackers liegt direkt am Strand ca. 15 Minuten vom Flughafen entfernt. Mittlerweile haben sich an diesem Strand auch teure Hotels angesiedelt bzw. bauen gerade noch. Der Großteil der Gäste ist eher jüngeres Publikum und deren Tagesrhythmus unterscheidet sich ein wenig von unserem 😉. Wir fühlten uns etwas alt in dem Hostel, hatten aber Spaß uns das „Jungvolk“ anzugucken.

Unser Zimmer befand sich in einem zusätzlichen Gebäude, etwas die Straße runter. So hatten wir auf jeden Fall Ruhe und waren nicht im Partygeschehen. Es war schon etwas abgewohnt, aber für 55 Euro die Nacht war es für eine Nacht okay. Die neueren Hotels nebenan kosten ca. 150-350 Euro die Nacht.

Da es mir in Auckland ja schon nicht so gut ging von den ganzen Klimaanlagen, war der Flug in der kalten Maschine natürlich wenig förderlich. Somit waren wir mal wieder pünktlich im Bett und ich war dick eingepackt mit Socken und Pulli 🥶.

Nach nur einer Nacht ging es am Dienstag auch schon weiter auf die sogenannte Garteninsel Taveuni. Taveuni ist die drittgrößte Insel Fidschis. Rund 60% der 42 Km langen und 11 Km breiten Insel sind mit tropischem Regenwald bedeckt, der Rest wird für Landwirtschaft und Viehzucht genutzt. Ca. ein Drittel der Insel, der Bouma National Park, wurde zum Weltkulturerbe erklärt (Fidschis einziges Weltkulturerbe). Die ca. 12.000 Einwohner wohnen größtenteils an der Westküste. Die Straße reicht nur zu dreiviertel um die Insel, ist also keine Ringstraße. Nur ca. ein Viertel der Straße ist asphaltiert, der Rest ist Schotterpiste mit ordentlich Schlaglöchern. Besonders beliebt ist Taveuni bei Tauchern, da die umliegenden Gewässer zu den besten Tauchrevieren der Welt zählen.

Etwas Ruhm erhielt die Insel am Silvestertag 1999. Da Taveuni genau auf dem 180. Längengrad, also der Datumsgrenze liegt, kamen zur Jahrtausendwende viele Reporter, um den ersten Sonnenaufgang des Jahrtausends zu begrüßen. Der 180. Längengrad verläuft ansonsten fast ausschließlich im Wasser, lediglich in der Antarktis und Sibirien trifft er noch auf Landmasse.

Der Flug in einer kleinen DHC-6-400 Twin Otter von Viti Levu nach Taveuni dauerte ca. 1,5 Stunden. Fast eine Stunde davon ging es über das Festland der Hauptinsel. Hier sah es zwischenzeitlich so aus, als würde man über Niedersachsen fliegen 😉.

Das könnte Niedersachsen sein.
Ein Regenbogen bzw. Regenkreis über den Wolken.

Welcome to Matei.

Die Post und Polizeistation in einem.

Wir wurden vom Fahrer unserer Unterkunft, der Maravu Taveuni Lodge abgeholt. Die Unterkunft liegt lediglich 5 Minuten vom Flughafen entfernt und erstreckt sich über ein sehr großes Gelände. Der Strand ist in 5 Minuten zu erreichen. Auch hier waren die Unterkünfte schon etwas in die Jahre gekommen und hier und dort hätte man mal etwas reparieren oder sauber machen können. Aber, mal wieder bewegten wir uns eher in der unteren Preiskategorie für die Insel. Immerhin hatten wir sehr viel Platz in unserem Bungalow und eine Dusche unter freiem Himmel. Weiterhin hatte die Dusche ordentlich Wasserdruck und wir hatten immer heißes Wasser. Man lernt die kleinen Dinge zu schätzen.

Wir hatten wirklich viel Platz.
Duschen unter Palmen. Oder auch schön, abends unter Sternen.

Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten, ging es an den Strand, den Sonnenuntergang gucken. Leider versteckte er sich hinter Wolken.

Nach dem Abendessen nahmen wir an der traditionellen Kava Zeremonie teil. Die Kava Pflanze ist ein Pfeffergewächs und aus der Wurzel wird im westpazifischen Raum ein Zeremonialgetränk hergestellt. Das schlammig aussehende Wasser ist in einer Schüssel und wird abwechselnd aus halbierten Kokosnussschalen getrunken. Früher war es Frauen verboten an der Zeremonie teilzunehmen, mittlerweile wird es insbesondere Touristinnen gestattet. Bevor man den Becher gereicht bekommt, klatscht man in die Hände und sagt Bula (Hallo). Dann wird die Schale mit beiden Händen angefasst und in einem Zug geleert. Hinterher wird drei Mal in die Hände geklatscht und man bedankt sich mit einem Vinaka Vaka Levu.

Wir hatten uns vorab schon etwas in das Thema eingelesen und überall hieß es, dass das Gebräu wie Schlamm oder Blumenwasser schmeckt. Also hatten wir uns auf so etwas eingestellt und waren positiv überrascht, dass es doch nicht ganz so schlimm war. Es ist jetzt auch nicht sonderlich lecker, erinnert aber eher an eine Art Pfefferwasser. Allerdings hatten wir auch um low tide gebeten, was bedeutet, dass die Schale nur zur Hälfte gefüllt wird. Man konnte merken, dass es auch den Einheimischen nicht so sonderlich schmeckte. Oft wurde das Gesicht verzogen oder hinterher ein Schluck Cola genommen. Nach einer Weile entfaltet das Getränk seine leicht beruhigende Wirkung und es stellt sich eine ganz leichte Taubheit im Mund ein. Aufgrund der beruhigenden Wirkung soll man hinterher einen sehr guten Schlaf haben. Ob es am Kava lag oder nicht, wir haben wie immer gut geschlafen in der Nacht 💤.

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