Taveuni – Westküste und Lavena Coastal Walk

7.+8.6.2019

Westküste

Am Freitag gab es vom Hotel eine Tour an der Westküste entlang. Da wir keinen fahrbaren Untersatz hatten und die Busverbindung auf der Insel nicht ganz einleuchtend war, nahmen wir auch an diesem Ausflug teil, um etwas von der Insel zu sehen.

Zunächst fuhren wir sehr lange (fast 2 Stunden) von unserem Hotel im Norden an die Südspitze. Da die Insel insgesamt 42 Kilometer lang ist, gibt die Zeit Aufschluss darüber, wie schlecht die Straße außerhalb der asphaltierten Strecke ist. Da wir eine schöne Aussicht auf das Meer, Kokosplantagen und zwischendurch kleine Dörfer hatten, verging die Zeit aber ganz gut. Insbesondere bei den Dörfern kann man den großen Unterschied zwischen Fidschi und Französisch Polynesien sehen. Durch die Ausgleichszahlungen aus Frankreich und die enge Verbindung nach Europa hat Französisch Polynesien einen relativ hohen Lebensstandard und eine gute Infrastruktur. Die meisten Häuser in den Dörfern Fidschis sind aus Wellblech oder einfache Holzhütten, teilweise nicht mehr im besten Zustand. Strom gibt es über Solarpanels und Wasser über die großen Regenwassertanks, die jedes Haus hat. Das Haus selbst ist meistens nur ein Schlafraum plus Esstisch, die Küche befindet sich oft draußen. Und das Bad ist fast immer in einem kleinen Extragebäude draußen. Dennoch scheinen die Menschen sehr zufrieden, denn anstelle von Luxus haben sie Zeit. Die berüchtigte Fiji Time.

Typisches Haus mit WC/Bad draußen.

Im Süden angekommen, haben wir das Blowhole besichtigt. Im Süden ist eine schroffe Küste aus erkaltetem Lavagestein. Im Gestein ist ein Loch und wenn viel Wasser angespült wird, schießt das Wasser aus dem Loch in die Höhe, ähnlich wie ein Geysir. Besonders beeindruckend fanden wir die absolute Ruhe an der Südküste. Wir waren hier fast am Ende der Inselstraße, mitten im Nirgendwo.

Es ging die Schotterpiste zurück und unser Toyota Kleinbus hatte bei dem ein oder anderen Berg etwas zu kämpfen. Das eine Mal mussten wir noch einmal runter rollen und den Berg mit Anlauf nehmen 😉.

Nach einer halben Stunde hielten wir an einem einsamen, schwarzem Strand und es gab ein großes Sandwich zum Mittag.

Nach der Stärkung ging es wieder Richtung Zivilisation. Ca. in der Mitte der Westküste liegt der Hauptort Taveunis sowie diverse Schulen und Kirchen. Es ging zur Besichtigung der 120 Jahre alten katholischen Kirche. Im Vergleich zu unseren Kirchen gibt es hier keine Bänke sondern die Kirchgänger sitzen auf dem Boden.

Die Decke und Fenster sind noch original. 120 Jahre alt.

Der nächste Tagespunkt, war der Hauptgrund für mich an der Tour teilzunehmen. Es ging zur Datumsgrenze. Bzw. dem Punkt, auf dem der 180. Längengrad verläuft, denn die Datumsgrenze wurde ja leicht versetzt. Das Auto parkte neben der Feuerwehr und wir mussten über ein Rugbyfeld gehen. Dort stand dann mehr oder weniger einsam eine Tafel, um die Grenze zwischen gestern und heute zu kennzeichnen. In jedem anderen Land wäre hier ein großes Touristenspektakel mit Souvenierläden etc.. Hier war nichts. Nicht einmal ein Parkplatz geschweige denn eine Straße zum Schild. Lediglich eine kleine Kirche steht in unmittelbarer Nähe. Hätten wir die Tour nicht gemacht, hätten wir vermutlich nicht einmal das Schild gefunden.

Letzter Punkt der Tour war die natürliche Wasserrutsche. Auf einer Insel, auf der es kein Schwimmbad mit Wasserrutschen wie bei uns gibt, ist das ein großer Spaß für die kleinen sowie großen Einwohner der Insel. Denn selbst unsere Guides waren mit sehr viel Spaß dabei. Hase2 war erst etwas zögerlich aufgrund des kalten Wassers. Einmal drin, war er am Ende aber nicht mehr raus zu kriegen. Ich war zögerlich aufgrund des kalten Wassers sowie der Mücken dort. Denn im Wasser würde sich der Mückenschutz abwaschen und auf dem Weg zurück zum Auto durch den Wald, hätten die Viecher mich vermutlich leer gesaugt. Also widerstand ich der Versuchung und blieb draußen.

Zurück in der Unterkunft ruhten wir uns aus. Insbesondere die lange Fahrt auf den unbefestigten Straßen hatte uns ganz schön geschafft.

Lavena Coastal Walk

Am nächsten Tag stand schon gleich die nächste Tour auf dem Plan, der Lavena Coastal Walk. Eine Tour wieder im Bouma National Park. Dieses Mal allerdings an der Küste entlang.Leider meinte der Wettergott es an diesem Tag gar nicht gut mit uns. In der Unterkunft war das Wetter noch ganz gut, aber je dichter wir dem Park kamen, umso grauer und regnerischer wurde es. Da es nicht all zu kalt war, ging es während der Wanderung noch. Lediglich zum Ende hin freuten wir uns dann doch auf ein trockenes und wärmendes Handtuch. Leider war der Ausblick während der Wanderung aufgrund des Wetters nicht so schön, wie es sicherlich bei sonnigem Wetter sein könnte.Der Weg war wie schon zuvor im Bouma Park relativ gut angelegt und einfach zu folgen. Insbesondere, da der Anfang des Weges der Schulweg für einige Kinder ist, war er sehr gut ausgetreten.An einem Strandstück war ein winziger Fluss, über den wir mussten und wir gaben uns große Mühe, trockenen Fußes auf die andere Seite zu kommen. Wenig später kam ein etwas größerer Fluss und wir wollten erneut unsere Schuhe schonen. Wobei ich das Unterfangen aufgab und einen nassen Schuh akzeptierte. Hase2 wollte sich nicht so leicht geschlagen geben und ging barfuß durch den kleinen Fluss.Da wir am Anfang der Tour erfahren hatten, dass wir durch einen Fluss müssen, dachten wir, diesen Part nun geschafft zu haben. Aber nein, der richtige Fluss kam erst noch. Und der hatte es in sich, denn er war voll mit Steinen/Felsen in verschiedenen Größen und hatte zusätzlich ganz gut Strömung. An der tiefsten Stelle war er zwischen knie- und hüfthoch. Es gab hier früher mal eine Hängebrücke, die war aber einem Zyklon zum Opfer gefallen. Nun gab es hier ein Seil zum Festhalten beim Durchqueren 😉. Ich hatte meine Schuhe mittlerweile aufgegeben und kämpfte mich relativ schnell an die andere Seite. Hase2 verstaute seine Schuhe im Rucksack und probierte den Weg barfuß. Da das nicht so einfach war, bekam er die Flip Flops von unserem Guide zur Hilfe.Der weitere Weg war dann relativ einfach zu laufen und es gab tolle Aussichten. Nur leider eben mit grauem statt blauem Himmel.Ziel der Wanderung war auch heute wieder ein Wasserfall. Allerdings kam man nicht ganz so dicht an in heran. Auf das Schwimmen haben wir verzichtet, da es durch den ganzen Regen doch langsam etwas ungemütlich war. Außerdem war unser Guide sich nicht so sicher, ob der Fluss, den wir überqueren mussten durch den Regen weiter ansteigen würde (was schlussendlich der Fall war, für mich war das Wasser auf dem Rückweg fast hüfthoch). Also verweilten wir nicht zu lange beim Wasserfall.Wie meistens, ging der Rückweg schneller als der Hinweg. Die Aussicht auf das Handtuch im Auto half etwas. Und da die Schuhe mittlerweile durch den Regen eh durchnässt waren, behielt auch Hase2 sie bei den Flüssen an. Da das Meer mittlerweile etwas zurück gegangen war, konnten wir auf dem Rückweg noch die Mushroom Rocks sehen, die auf dem Hinweg noch unter Wasser waren.Insgesamt waren wir ca. 3 Stunden gewandert. Wieder im Auto verzichteten wir darauf noch im Park unser Mittagessen zu verzehren, sondern wollten lieber direkt zur Unterkunft zurück (was ca. 1 Stunde Fahrt war). In der Unterkunft gab es als erstes eine richtig heiße Dusche. Dann kam etwas, das ich nicht gedacht hätte in Fidschi zu tun, ich zog lange Kleidung an, obwohl kein Reisetag war. Auch wenn das Wetter bei der Unterkunft insgesamt besser war an dem Tag, war es auch hier etwas kühl. Insbesondere die Einheimischen waren an dem Tag sehr am frieren und dadurch nicht ganz so gut drauf. Bei der allabendlichen Kava Zeremonie war dann auch kaum jemand anwesend.

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