2 Nächte auf Bora Bora

19.-21.5.2019

Ankunft Bora Bora

Ein Aufenthalt auf Bora Bora war am Anfang eigentlich nicht geplant. Denn im Vergleich zu den ohnehin schon nicht so günstigen anderen Inseln, soll auf Bora Bora alles gleich noch mal einen Schlag teurer sein. (Die Wohnung für 2 Nächte kostete zum Beispiel genauso viel wie auf der Nächsten Insel unser Bungalow für 4 Nächte). Außerdem soll es sehr touristisch sein. Nicht umsonst ist es neben Tahiti die bekannteste der insgesamt 118 Inseln Französisch Polynesiens. Insbesondere bei amerikanischen Touristen ist Bora Bora sehr bekannt und beliebt als Urlaubsdestination. Das kommt dadurch, dass die amerikanische Armee im 2ten Weltkrieg hier eine Versorgungsbasis einrichtete und somit die Insel bekannt wurde. Auch wurde auf Bora Bora der erste Flughafen Französisch Polynesiens von der amerikanischen Armee gebaut. Wenn es um die Touristen geht, muss man allerdings sagen, dass die meisten von ihnen in Luxusressorts absteigen, die sich zumeist auf den ca. 30 Motus befinden.

Wie kam es nun, dass wir dennoch 2 Nächte dort verbrachten? Ganz einfach, Maupiti hat nicht so viele Fluganbindungen und wir kamen nicht anders nach Huahine oder hätten 3 Tage kürzer oder 4 Tage länger auf Maupiti verbringen müssen.

Am letzten Morgen auf Maupiti genossen wir noch einmal, dass wir unser Frühstück nicht selbst machen mussten, denn die nächsten Unterkünfte in Französisch Polynesien sind alle auf Selbstversorgerbasis. Gegen Mittag wurden wir zum Air Tahiti Boot gebracht, dass uns zu dem kleinen Flughafen brachte. Hier hieß es nun warten auf den Flieger aus Raiatea, der uns nach Bora Bora bringen soll. Genau die Verbindung, die wir eine Woche zuvor genommen haben.

Hase2 wartet in seiner Lieblingsposition auf den Flieger 💤.
Und da ist er auch schon…
Weiter oben habe ich bereits die 118 Inseln Französisch Polynesiens erwähnt. Auf diesem Vergleich mit Europa sieht man sehr gut, wie groß das Gebiet Französisch Polynesiens überhaupt ist.

Nur 15 Minuten dauert der Flug von Maupiti nach Bora Bora. Sprich, man ist gerade oben, da geht es schon wieder runter. Das Flughafengebäude hier ist im Vergleich zu Maupiti weitaus größer und moderner. Als erstes kommen die Schalter der diversen Luxusressorts, die ihre Gäste mit dem eigenen Boot abholen. Einige davon verlangen wohl sogar über 100 Euro pro Person hierfür, obwohl man schon viel Geld für die Unterkunft zahlt. Und da die Unterkünfte auf den Motus sind, hat man gar keine andere Wahl, als dieses Boot zu nehmen. Wir konnten mit dem kostenlosen Katamaran von Air Tahiti auf die Hauptinsel fahren.

Die Fahrt mit dem Boot dauert noch einmal genauso lang wie der Flug 😉. Auf der Hauptinsel angekommen, wurden wir von unserer Unterkunft abgeholt. Für die nächsten zwei Nächte hatten wir eine Ferienwohnung zwischen dem Hauptort und dem bekanntesten (und einzigen) Sandstrand auf der Hauptinsel Bora Boras, dem Matira Beach. Als Ansprechpartner für alle Fragen stand uns hierfür eine junge Frau namens Tuane bereit, die uns abholte und später Leihfahrräder für uns organisierte.

Netterweise hielten wir kurz beim kleinen Supermarkt, damit wir uns ein paar Lebensmittel kaufen konnten. Hier zeigten sich schon die teuren Preise der Insel:

31 Euro für Brot, Käse, Butter, Milch, Marmelade, Cracker, Müsli, Tee, Kekse und ein kleines Ginger Ale 😯💸

Bei der Unterkunft angekommen zeigte Tuane uns alles wichtige und welche Ausflüge wir vergünstigt über sie buchen können. Sie hatte mitbekommen, dass wir aus Deutschland waren und fragte am Schluss noch ganz schüchtern, ob sie uns etwas fragen dürfte. Sie suchte etwas in ihrem Handy und fragte uns dann, wie man dieses Wort ausspricht und was es bedeutet. Es war eine Flasche Jägermeister 😂😂😂.

Die Wohnung gefiel uns wirklich sehr gut. Sie war sehr modern, hatte eine Klimaanlage und sogar einen kleinen Garten für uns. Der Platz im Garten bot sich ideal für ein Glas Wein an, aber an dem Tag durfte man keinen Alkohol kaufen, da Sonntag war.

Nachdem wir etwas von unseren kostbaren Lebensmitteln gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt in der Nähe, um den Sonnenuntergang anzugucken.

Wir spazierten noch ein wenig die Gegend ab, aber im Dunkeln machte es nicht so viel Spaß an der Straße zu laufen, da hier viel mehr Verkehr war, als wir es die letzte Zeit gewohnt waren.

Zweiter Tag auf Bora Bora

Schnorchelausflug

Für unseren einzigen ganzen Tag auf Bora Bora hatte ich uns eine halbtägige Schnorchel-/Lagunentour mit Tohora Bora Bora gebucht. Ich hatte extra diesen Anbieter gewählt, da hier kein Füttern und Anfassen der Tiere stattfindet. Mit 75 Euro pro Person war das sogar eine der günstigsten Touren. Auf Bora Bora kann man sich ansonsten dumm und dämlich zahlen für Ausflüge.

Hier einmal die krassesten Preise. Und die Preise sind wohlgemerkt pro Person! 💸💸💸

Der Tag startete leider mit Regen und vielen dunklen Wolken. Es wurde aber im Laufe des Tages noch besser. Insgesamt waren wir nur 6 von maximal 8 Leuten bei der Tour. Erste Station war ein Spot, an dem die Manta Rochen zum Putzen kommen. Hier waren wir allerdings durch Maupiti verwöhnt, denn auf Bora Bora war das Wasser viel tiefer und die Sicht dadurch schlechter. Nächster Halt war ein schöner Korallengarten. Simon erklärte uns einiges zu den Korallen und es gab ein paar schöne Fische und Korallen zu sehen.

Wir fuhren weiter durch die Lagune und vorbei an den Luxusressorts.

Ob das in der Menge dann so erstrebenswert ist? 🤔
Das große Haus ist sicherlich nett, aber was macht man mit dem ganzen Platz?
Und Privatsphäre hat man durch die Boote dann ja doch nicht.

Am nächsten Stop hatten wir Glück und haben Adlerrochen gesehen. Sehr niedlich irgendwie:

Der letzte Stop war in der Nähe von dem Bereich, wo die Fische etc. angefüttert werden. Es ist natürlich sehr nett, wenn dort viel los ist, aber es ist nicht schön, wenn die Touristen dann alle anfangen die Tiere zu streicheln. Wir waren zum Glück etwas abseits von dem großen Trubel.

Selfie mit Fischen 😉.
Das ist ein Steinfisch. Perfekt getarnt.

Fahrradtour

Gegen Mittag waren wir zurück in der Unterkunft und wurden abgeholt, um unsere Fahrräder auszuleihen. Wir waren gegen 13:45 Uhr bei Europcar und da hieß es dann, dass wir die Fahrräder bis 17 Uhr zurück bringen müssen, da sie dann schließen und die Fahrräder morgen wieder vergeben sind. Da uns vorab gesagt wurde, dass der Preis für 24 Stunden gilt, waren wir mit der Option nicht einverstanden. Wir wollten nicht 25 Euro für 3 Stunden für 2 Fahrräder bezahlen. Auf die Rückfrage, ob wir nicht die Fahrräder pünktlich zur Öffnung um 8 Uhr zurück bringen können, guckte sie nach und siehe da, auf einmal reichte es, die Fahrräder bis 10 Uhr am nächsten Tag zurück zu bringen.

Wir fuhren ca. 20 Minuten zurück zur Unterkunft und haben erst einmal etwas gegessen. Es hatte wieder angefangen zu regnen, somit ruhten wir uns noch etwas aus, bis wir uns auf den Weg zum Matira Beach machten. Da es der einzige Sandstrand der Insel ist, sammeln sich hier die Unterkünfte und Restaurants. Und die Touristen. Fast alle Touristen, die wir am Samstag beim Tahitian Barbecue und am Sonntag mit uns im Flieger nach Bora Bora gesehen haben, waren auch hier wieder anzutreffen.

Durch die „Menge“ an Touristen fanden wir es dort aber gar nicht so gut. Wir wollten in einer der Strandbars kurz etwas trinken, da es aber wohl gerade die falsche Uhrzeit war, wurden wir irgendwie nicht beachtet und haben uns das Geld somit gespart.

Unsere Fahrräder für gemütliches fahren und ohne Gangschaltung.
Matira Beach

Wir fuhren die Straße weiter und hatten eigentlich geplant, eine Runde über eine Bergstrasse zu unserer Unterkunft zu fahren. Als wir bei der Einfahrt für die Bergstrasse waren, mussten wir allerdings feststellen, dass diese gar nicht befestigt war. Wir hielten die Räder nicht für die Strecke geeignet. Um nicht im Dunklen fahren zu müssen, beschlossen wir umzudrehen und somit den selben Weg zurück zu fahren, den wir gekommen waren. Unterwegs erstanden wir im Supermarkt einen „günstigen“, lokalen Wein für 20 Euro.

Wir waren rechtzeitig zurück in unserer Unterkunft, um am Wasser vor der Tür den Sonnenuntergang anzugucken. Dieser zeigte sich an diesem Abend aufgrund von vielen Regenwolken besonders dramatisch.

Zeit nach drinnen zu gehen 🌧️

Abends stellten wir fest, dass wir aufgrund der Wolken die Sonne etwas unterschätzt und uns beim Schnorcheln einen Sonnenbrand geholt hatten. Die UV shirts hatten wir nämlich mitgenommen, aber nicht angezogen 🤦‍♀️. Aber glücklicherweise hatten wir auch eine Tube Sonnenbrandsalbe dabei, die nun endlich ihren Einsatz hatte 😉. Am nächsten Morgen war es fast wieder weg. Wir waren früh im Bett, denn am nächsten Morgen stand die Abreise an.

Abreisetag

Morgens frühstückten wir erst und brachten dann die Fahrräder zurück. Tuane war pünktlich da um uns abzuholen und wir fuhren sogar mit einer Fähre früher als geplant zum Flughafen. Im Auto auf dem Weg zur Fähre spielte Tuane übrigens Musik von ihrem Handy ab und es lief Marc Foster 😂. Sie hatte zwar keine Ahnung, was er da singt, aber mochte die Musik.

Beim Einchecken für unseren Flug wurden wir gefragt, ob wir einen Stempel von Bora Bora in unserem Pass haben möchten. Anscheinend sind viele Touristen traurig, wenn sie keinen Stempel in den Pass bekommen. Wir bejahten die Frage, allerdings muss man sagen, dass der Stempel nicht besonders ist und auch kaum noch lesbar ist, da die Tinte alle war.

Da wir viel zu früh auf der Flughafeninsel waren, waren wir, nachdem der vorherige Flug fertig mit Boarding war, die einzigen Touristen im Flughafen. Selbst die beiden kleinen Shops hatten wieder geschlossen. Der extra im Handgepäck verstaute Bite Away musste derweil ganz schön Überstunden leisten, da ich am Gate von den Mücken aufgefressen wurde. Das Mückenspray lag natürlich im abgegebenen Aufgabegepäck. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich fragte die Verkäuferin des Flughafenshops, die auf einer der Bänke im Wartebereich lag, ob ich eben Mückenspray kaufen könnte. Natürlich war es mit 8,50 Euro nicht gerade günstig am Flughafen zu erwerben, aber ich kam mit dem Stichheiler kaum hinterher. Außerdem gibt es seit April diesen Jahres in Französisch Polynesien einen Dengue Fieber Ausbruch und auch das Chikungunya Virus gibt es hier. Beides Viren, die von tagaktiven Mücken übertragen werden. Und beides Krankheiten, die man wirklich nicht haben möchte, da man minimum eine Woche das Bett hütet. Also dann doch lieber überteuertes Mückenspray kaufen. Hase2 blieb natürlich von den Biestern verschont. Ich scheine für sie wirklich ein Hochgenuss zu sein, da ich immer gestochen werden, wenn irgendwo auch nur eine Mücke ist.

Fazit zu Bora Bora

Ja, die Lagune und die Landschaft sind sehr schön. Allerdings auch nicht schöner als die anderen Inseln Französisch Polynesiens. Wenn man diese natürlich nicht kennt, ist Bora Bora ein Traumziel. Wobei es sicherlich noch schöner ist, wenn man über das nötige Kleingeld verfügt um sich einen Aufenthalt in den Luxusressorts leisten zu können (ab 700 Euro die Nacht ohne Mahlzeiten). Gerade im Vergleich zu Maupiti fanden wir die Insel zu voll, zu teuer und es war vergleichsweise viel Verkehr. Uns haben die 2 Nächte gereicht und wir sind froh, mehr Nächte für die anderen Inseln zu haben. Wobei man fairerweise sagen muss, dass wir an Land ja nur einen kleinen Teil der Insel gesehen haben. Die Lagune ist sicherlich auch schön, uns hat persönlich die von Maupiti besser gefallen. Das kann allerdings auch daran liegen, dass es teilweise sehr bewölkt war bei unserer Lagunentour und bei Sonne natürlich alles besser aussieht. Die Wohnung hat uns sehr gut gefallen, war mit 142 Euro die Nacht aber auch eine der teuersten Unterkünfte unserer Reise und die teuerste in Französisch Polynesien für uns. Für Bora Bora wiederum ist es eine sehr günstige Unterkunft. Sollten wir jemals noch einmal nach Französisch Polynesien reisen, würden wir Bora Bora nicht noch einmal besuchen. Nicht, dass es uns nicht gefallen hat, aber wir haben das Gefühl, alles notwendige gesehen zu haben. Und hauptsächlich würde uns das Preis-Leistungsverhältnis abschrecken. Da wir in weiser Voraussicht nicht viel erwartet hatten, wurden wir allerdings auch nicht enttäuscht.

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